Das Velo von Tinu ist geflickt und fährt wieder. Die Etappe am Donnerstag geht von Ziegelbrücke nach Thusis. Dort bereiten wir uns auf den nächsten Pass vor, der bereits vor unserem Zelt steht. Immerhin treffen wir auf dem vorwiegend von motorisierten Gefährten besuchten Zeltplatz auf zwei weitere Velofahrer. Wobei, auch von diesen einer nicht nur mit Muskelkraft unterwegs ist…

Am Freitag geht es dann endlich auf den Albula los. Bis Filisur ist die Steigung noch halbwegs gemütlich. Im Hinterkopf schwebt noch die Idee herum, dass ja vielleicht doch der ganze Pass an einem Tag zu schaffen sei. Spätestens nach Filisur verbschieden wir uns von diesem Hirngespinnst. Alles schön der Passstrasse entlang zeigt das Thermometer an Monikas Kilometerzähler über 40 Grad an. Mehr kriechend denn fahrend erreichen wir einiges nach der Mittagszeit endlich Bergün. Ein Selfie am Dorfeingang darf trotz leidendem Gesichtsausdruck nicht fehlen – schliesslich haben sich hier unsere Wege vor einer halben Ewigkeit gekreuzt.

Deshalb wäre Bergün auf der ursprünglichen Routenplanung auch als Übernachtungsstopp geplant gewesen. Doch die verflixte Rohloff brachte auch unsere Planung durcheinander… Während wir beim Mittagessen das Wetterradar studieren und überlegen, ob wir es vor dem Gewitter noch bis Preda schaffen können – immerhin hätten wir damit bereits 400hm gewinnen – treffen wir Raffael, der in diesem SOMMER auf dem Camping in Bergün arbeitet. Obwohl er uns ‚seinen‘ Camping noch schmackhaft macht, juckt es uns und wir machen uns auf den Weg nach Preda.

Es ist immer noch saumässig heiss und kurz vor dem Ziel schieben wir unsere Velos durch eine nicht enden wollende Schotterbaustelle. Fazit: nächstes Mal wieder Preda-Bergün im Winter mit Schlitten statt Bergün-Preda im Sommer mit Velos!
Da es in Preda keinen Camping gibt, buchen wir bei Anne im Sonnenhof ein Zimmer und schauen dem Gewitter zu. Anne weiss viele interessante Geschichten zu erzählen und es wird ein kurzweiliger Aufenthalt.
Am Samstag machen wir uns bei nebligem Nieselwetter auf die letzten 600hm zum Albula. Erstaunlich schnell erreichen wir bei viel angenehmeren Temperaturen die Passhöhe. Oben angekommen zeigt das Thermometer noch 8 Grad. Mit dem Albulapass auf 2315 M.ü.M haben wir den höchsten Punkt unserer Reise überschritten.

Das Restaurant ist leider voll – ja diese super sportlichen Autofahrer müssen sich halt auch stärken und ihre Pferdchen ausruhen lassen – und so machen wir uns an die wohlverdiente Abfahrt.
Wir fahren weiter bis Zernez, wo unser Zelt, kurz nachdem es aufgebaut ist, zum ersten Mal doch noch nass wird.