Das Zelt ist rasch abgebaut und im Gegensatz zu den vergangenen Tagen sogar einigermassen trocken. Es soll uns heute eine eher gemütliche Etappe im Schatten der Zugspitze und des Karwendelgebirges erwarten. So geht es erst einmal in zügiger Fahrt nach Garmisch und durch die Stadt hindurch zur imposanten Sprungschanze. Die Strasse Richtung Klais hat zwar einen durchgehenden und sehr gut gepflegten Radweg auf der Seite, trotzdem ist es nicht nur angenehm, in der Hitze die knapp 200 Höhenmeter direkt neben der Autostrasse zu erklimmen. Umso mehr geniessen wir die „Privatstrasse“ von Wallgau nach Vorderriss durch ein wunderschönes Naturschutzgebiet. Diese Strasse ist definitiv eine Fahrt wert. (Schön zudem, dass wir im Gegensatz zu den Mitnutzer*innen der Strasse, die motorisiert unterwegs sind, keine Maut bezahlen müssen.)


Einige Kilometer nach Vorderriss erreichen wir Fall und dort das „Outdoorhotel Jäger von Fall“, wo wir übernachten.
Ein erstes Mal bemerken wir die teilweise etwas verwirrenden Corona-Schutzmassnahmen Bayerns: Im Restaurant muss man immer dann eine Maske tragen, wenn man vom Tisch aufsteht. In Läden und im ÖV trägt man grundsätzlich eine Maske. Das scheint uns alles einigermassen nachvollziehbar und logisch und natürlich tragen wir das auch vollkommen mit. Irritierend ist aber, dass viele Leute die Maske im Restaurant einfach neben ihren Teller legen, oder dass das Servicepersonal sich vor, während und nach dem Servieren immer wieder an die Maske greift. Da beginnen wir zu schätzen, dass in der Schweiz (aus unserer subjektiven Sicht) die Aufklärung über die Verwendung der Maske vor der zurückhaltend eingesetzten Pflicht erfolgte.
Am Mittwoch jagen wir der Isar entlang Richtung München. Mit einem Durchschnitt von fast 23 km/h fühlte es sich wirklich wie Jagen an und wir machen uns schon fast Sorgen zu früh in München zu sein. Nachdem wir dann doch noch das eine oder andere Mal über Schotterstrassen auf- und absteigen dürfen und wir – im „Gasthof Jäger“ – einen Kaffeehalt machen, scheint es zeitlich bestens zu passen, dass wir beim Tierpark München auf Salome – die Schwester von Martin – treffen.

Nun erwarten uns einige tolle, wenn auch verregnete Tage in München mit exklusiven Kirchturmausblicken (Salome’s Freund Chrissi hat echte „Beziehungen nach oben“ oder in der Praxis: einen Schlüssel zum Kirchturm), Bayrischem Essen, der für uns traditionellen verflixten Restaurantjagd (1. voll, 2. übervoll, 3. unsympathisch, 4. (wir geben den Bayrisch-Plan auf und gehen in die Pizzeria) Pizzaofen defekt und Desserts sind ausgegangen, 5. geschlossen aufgrund Corona, 6. zu chic. 7. es klappt! (eine Viertelstunde vor Küchenschluss)), und einigem mehr…
