Ein wenig erstaunt stellen wir fest, dass wir nun schon seit einer Woche unterwegs sind. Mit vielen Aufs und später noch mehr Abs geht es dem Inn entlang durchs wunderschöne Engadin. Die Temperaturen sind wieder etwas wärmer. Die Steigungen zwar sehr wohl vorhanden, aber recht angenehm, so dass sie uns keine Schimpftiraden mehr entlocken.

Nach dem Mittagessen in Ftan verlassen wir die höheren Regionen endgültig und sausen Richtung Grenze zu Österreich (ok, es geht nicht immer bergab, aber im Nachhinein soll ja alles immer weniger schlimm sein…). Nach der Ausreise aus der Schweiz erwartet uns ein knapp 10km langer Grenzübergang. Es geht zwar stetig bergab, doch man könnte meinen, dieser gemeine Gegenwind will uns zurück in die Schweiz blasen. Irgendwann finden wir wieder einen Velo- (ah nein!) Radweg und sind immer noch gespannt, auf den Grenzübergang. Diesen werden wir allerdings nie passieren, denn plötzlich stehen wir am Claudiasee und haben wohl die grüne Grenze erwischt. Hier wollten wir eigentlich unser Zelt aufschlagen, aber mit Blick auf die Uhr – noch nicht mal 16.00 – und den Kilometerzähler – 63km – sind wir uns schnell einig, dass wir noch ein bisschen weiterfahren. So landen wie in Ried am Oberinn. Der Camping ist zwar riesig, aber da wir nur eine Nacht bleiben, werden wir im Gärtchen eines nicht anwesenden Dauermieters direkt beim Parkplatz einquartiert. Im Abwaschraum ist es so laut, dass wir so schnell als möglich wieder flüchten. Draussen will Monika die heissgeliebte Bialetti durch Schwingung doch noch ein bisschen trocknen. Dumm nur, dass diese in hohem Bogen durch die Luft segelt und Monika nur noch den Henkel in der Hand hält. Deshalb vorerst fertig Kaffee – oder wohl eher: die Jagd auf eine neue Bialetti ist eröffnet!